Anil Ananthaswamy, Wissenschaftsjournalist (USA/Indien)
HITS Journalist in Residence 2023
Eine typische Frage im Taxi und beim Friseur lautet neuerdings: „Haben Sie schon von ChatGPT gehört?“ Dieses kulturelle Phänomen weist auf einen Wendepunkt in der Entwicklung einer Form der künstlichen Intelligenz (KI) hin, die als großes Sprachmodell bezeichnet wird. ChatGPT ist eine solche KI – aber nur eine von vielen.
Anil Ananthaswamy erläutert in seinem Vortrag die konzeptionellen Grundlagen von großen Sprachmodellen: Wie werden sie trainiert, welche merkwürdigen Eigenschaften entwickeln sie – zum Beispiel die Fähigkeit, mathematische Probleme zu lösen, auch wenn sie nicht speziell dafür trainiert wurden. Aber sind diese Sprachmodelle tatsächlich in der Lage zu denken, oder führen sie einfach nur einen extrem ausgeklügelten Mustervergleich durch? Der Vortrag geht auch auf die Gefahren großer Sprachmodelle ein, die derzeit entwickelt werden, zum Beispiel warum es für die Gesellschaft wichtig ist, sich der Versprechungen und Gefahren, die in dieser Art von KI liegen, bewusst zu werden. Denn die Technologie hat einen „point of no return“ erreicht, von dem aus es kein Zurück mehr gibt.
Moderation: Jan Stühmer, Leiter der Forschungsgruppe „Machine Learning and Artificial Intelligence“ am HITS
Der Vortrag in englischer Sprache findet in der “MAINS” (Mathematik-Informatik-Station), Kurfürstenanlage 52, statt, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das HITS veranstaltet den Event gemeinsam mit der Heidelberg Laureate Forum Foundation (HLFF), die das Heidelberg Laureate Forum organisiert. Dieses Treffen der Preisträgerinnen und Preisträgern aus Mathematik und Informatik mit jungen Forschenden aus aller Welt feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum.
Die Ausstellung „Faszination Spiegelwelten“ in der „MAINS“ ist an diesem Tag für die Teilnehmenden des Vortrags von 18:00 bis 21:00 Uhr geöffnet.
Anil Ananthaswamy ist aktuell als „HITS Journalist in Residence” am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Er ist ein preisgekrönter Wissenschaftsjournalist und ehemaliger Redakteur und stellvertretender Nachrichtenredakteur der Zeitschrift „New Scientist“. Als freiberuflicher Journalist schreibt er unter anderem für „Quanta“, „Scientific American“, „New Scientist“ und „Nature“. Er hat bislang drei populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht, war Gastredakteur des wissenschaftlichen Schreibprogramms der University of California, Santa Cruz, und lehrt Wissenschaftsjournalismus am National Centre for Biological Sciences im indischen Bangalore. Bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zuwandte, absolvierte Ananthaswamy eine Ausbildung zum Elektronik- und Computeringenieur am Indian Institute of Technology, Madras (BSEE), und an der University of Washington, Seattle (MSEE), und arbeitete als Softwareingenieur im Silicon Valley. Anil Ananthaswamy hat sich als Journalist intensiv mit maschinellem Lernen und rechnergestützter Neurowissenschaft beschäftigt. In diesem Jahr stellte er den ersten Entwurf seines neuen Buches über die Mathematik des maschinellen Lernens mit dem Titel „Why Machines Learn“ fertig.
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