Sarbani Basu

7.08.2023

Klaus Tschira Gastprofessorin, September – November 2022

„Ich fühle mich fast wieder wie in meiner Postdoc-Zeit“, sagt Sarbani Basu, während sie am Schreibtisch ihres Büros mit Blick auf den Garten sitzt. „Das ist ein fantastisches Programm.“ Die Astrophysikerin und ehemalige Leiterin des Fachbereichs Astronomie an der Yale University, Connecticut (USA), ist die zweite Klaus Tschira-Gastprofessorin und war von Mitte September bis Ende November 2022 mehr als zwei Monate zu Gast am Institut.

Das Klaus-Tschira-Gastprofessurenprogramm will den internationalen Austausch und die wissenschaftliche Zusammenarbeit am HITS fördern. International renommierte Forschende werden für ein Sabbatical oder einen längeren Forschungsaufenthalt eingeladen. Sie arbeiten mit Wissenschaftler*innen am HITS zusammen, entwickeln gemeinsame Forschungsprojekte und engagieren sich am Institut und in der Wissenschaftsszene in der Region Heidelberg. Im Jahr 2023 wird das HITS zwei weitere Klaus-Tschira-Gastprofessoren aufnehmen.

Sarbani Basu nutzte ihren Aufenthalt vor allem, um mit der Forschungsgruppe „Theory and Observations of Stars“ (TOS) von Saskia Hekker zusammenzuarbeiten. „Ich kenne Saskia schon lange und begann die Kooperation mit ihr, als sie noch Postdoc in Birmingham war“, erinnert sie sich. „Hier am HITS arbeite ich mit ihr und ihrer Gruppe an einem langjährigen Projekt über die innere Struktur von Sternen. Ich hoffe, dass wir in einem Jahr einige Ergebnisse veröffentlichen können.“ Außerdem arbeitet sie mit dem TOS-Postdoc Felix Ahlborn an den Rotationen im Inneren der Sterne. „Dazu wird er die von mir entwickelte und von ihm weiterentwickelte Inversionstechnik nutzen, um diese Rotationen zu untersuchen“, erklärt sie. 

Während ihres Aufenthalts hielt sie Anfang Oktober einen Vortrag im HITS-Kolloquium über die Physik der Sonne und war zu weiteren Vorlesungen in Heidelberg sowie bei der gemeinsamen Kolloquiumsreihe des Max-Planck-Instituts für Astrophysik (MPA), des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) und der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching eingeladen. Sie genoss auch die Möglichkeit, mit Forschenden anderer wissenschaftlicher Disziplinen am Institut ins Gespräch zu kommen, zum Beispiel in der HITS-Cafébar oder auf ihrem täglichen Weg mit dem „Science Bus“, der den HITS-Campus mit der Stadt verbindet.

Im Laufe ihres Stipendiums gewann die Zusammenarbeit mit Saskia Hekker an Schwung. „Wir setzen sie aus der Ferne fort, wenn ich wieder in den USA bin“, sagt Sarbani Basu.  „Nachdem ich sechs Jahre lang das Astronomie-Department in Yale geleitet habe, hat mir die Zeit hier geholfen, wieder über Wissenschaft nachzudenken.“ Und sie fügt hinzu: „Dieses Programm ist eine großartige Gelegenheit, sich einfach hinzusetzen und nur auf die Wissenschaft zu konzentrieren.“

(Aus dem Newsletter „The Charts“, Ausgabe 1-2023)

Über das HITS

Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.

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