Spindelpolkörperbrücke auf der Titelseite

13.08.2015
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Die beiden HITS-Wissenschaftler Musa Özboyaci und Prof. Rebecca Wade (MCM Gruppe) erarbeiteten neue Erkenntnisse, um den Zellteilungsprozess der Hefe besser zu verstehen. Gemeinsam mit Forschern des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) und der Universität Frankfurt fand die Forschungsgruppe von Prof. Elmar Schiebel (ZMBH) heraus, dass die Proteine Kar1 und Cdc31 eine wichtige Rolle in der Einleitung der Zellteilung spielen. Diese zwei Proteine sind Bestandteile eines als Spindelpolkörper (SPK) bezeichneten großen Proteinkomplexes. Zu Beginn jeder Zellteilung ist die Verdoppelung des Spindelpolkörpers notwendig. Hierfür verlängert sich ein aus dem SPK herausragender Proteinenkomplex, der als Halbbrücke bezeichnet wird, und bildet so eine Brücke. Die HITS-Wissenschaftler berechneten die freie Bindungsenergie der SPK Brücke und gebundenen Cdc31 Proteinen und konnten so herausfinden, dass diese Bindung die Brücke stabilisiert und somit die Verdoppelung des Spindelpolkörpers ermöglicht. Wachstumsmessungen von Hefezellen mit verschiedenen Mutanten des Cdc31-Proteins konnten dies bekräftigen. Der SPK der Hefe hat eine vergleichbare Funktion wie das Zentrosom, das bei Säugetieren an der Zellteilung beteiligt ist. Somit helfen diese neuen Erkenntnisse den gesamten Zellteilungsprozesses besser zu verstehen, der für die Krebsforschung von großer Bedeutung ist. Der Artikel wurde im Journal of Cell Biology (Seybold et al. (2015), J. Cell. Biol. 209, 843-861, doi:10.1083/jcb.201412050) gemeinsam mit einer elektronenmikroskopischen Aufnahme als Titelbild, dass die stabilisierende Rolle des Kar1 Proteins auf die SPK Brücke zeigt, veröffentlicht.

Über das HITS

Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.

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