Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) bietet Wissenschaftsjournalist*innen die Möglichkeit, ihre Kenntnisse über rechnergestützte Forschung durch einen längeren Aufenthalt zu erweitern. Bei der letzten Ausschreibung gab es Bewerbungen aus sechs Kontinenten, die Jury wählte Felicitas Mokler (Deutschland) aus. Die Wissenschaftsjournalistin und Buchautorin will während ihres Aufenthalts ihr Wissen über „Data Mining“ und maschinelles Lernen vertiefen.
Die deutsche Wissenschaftsjournalistin und Buchautorin Felicitas Mokler ist die 12. Teilnehmerin des „Journalist in Residence“-Programms am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Sie kam im April 2024 ans Institut und wird dort bis Ende September bleiben.
Felicitas Mokler ist promovierte Astrophysikerin, Buchautorin und Wissenschaftsjournalistin. Für ihr publizistisches Werk wurde sie 2023 mit dem „Hanno und Ruth Roelin Preis für Wissenschaftspublizistik“ ausgezeichnet. Sie arbeitet für die deutschsprachige Fach- und Tagespresse, hat das Onlinemagazin „Die Weltraumreporter“ mitgegründet und ist Autorin mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher zur Astronomie.
Bereits als Doktorandin befasste sie sich intensiv mit der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte und gewann 2008 den KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung in der Sparte Physik. Nach mehreren Jahren als Forscherin und Kommunikatorin in wissenschaftlichen Einrichtungen widmete sie sich dem Wissenschaftsjournalismus, zunächst als Redakteurin der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“, seit 2014 als freie Autorin. Ihre Artikel erschienen unter anderem in Spektrum der Wissenschaft, der Neuen Zürcher Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 2017 gründete sie mit Kolleg*innen das Online-Magazin „Die Weltraumreporter“ als Teil der Journalismus-Genossenschaft „RiffReporter.“ Als Buchautorin hat sie mehrere Werke zur Astronomie verfasst, zuletzt erschien „Die Evolution des Universums“ (2022).
Während ihres Aufenthalts am HITS will Felicitas Mokler ihr Verständnis für „Data Mining“ und maschinelles Lernen vertiefen. „Diese Methoden sind eng mit meiner
Arbeit als Wissenschaftsjournalistin verbunden, denn wir brauchen sie zur Analyse und Verarbeitung von großen Datenmengen – nicht nur in der Astrophysik, sondern auch in anderen Themenfeldern wie Medizin, Meteorologie oder Klimawandel.“ Die ersten Wochen ihrer Residence nutzte sie, um die Arbeit der verschiedenen Gruppen kennenzulernen, nahm an Meetings teil und führte viele Gespräche mit den HITS-Forschenden. Mokler interessiert sich besonders für „uncertainty“, also die Unschärfe oder Unsicherheit in computergestützten Modellen. „Ich möchte meinen Aufenthalt dazu nutzen, um ein Konzept zu entwickeln, wie wir als Journalisten sinnvoll mit Unsicherheiten in wissenschaftlichen Ergebnissen umgehen und sie einer breiten Öffentlichkeit kommunizieren können.“
Das Programm „HITS Journalist in Residence“
Das „Journalist in Residence“ Programm bietet seit 2012 berufserfahrenen Journalistinnen und Journalisten mit Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus die Möglichkeit eines drei- bis sechsmonatigen vergüteten Gastaufenthalts. Sie können während ihres Aufenthalts mit den Forschungsgruppen interagieren, eigene Projekte umsetzen und an internen Kolloquien und Seminaren der HITS-Forschenden teilnehmen.
Bislang waren elf Journalistinnen und Journalisten aus Australien, Deutschland, Indien, Kanada, Spanien und den USA als „Journalist in Residence“ am HITS (siehe „Alumni“ https://www.h-its.org/de/presse/journalist-in-residence-programm/alumni). Sie konnten ihren Aufenthalt nachhaltig nutzen. So trug der Aufenthalt des Wissenschaftsjournalisten Volker Stollorz am HITS dazu bei, den Plan für ein deutsches „Science Media Center“ (SMC) in die Tat umzusetzen: Das SMC wurde unter seiner Leitung im Jahr 2016 gegründet. Es unterstützt Journalist*innen dabei, die Expertise der Wissenschaft in den öffentlichen Diskurs einzubringen (https://www.sciencemediacenter.de/). Stollorz hat außerdem gemeinsam mit HITS-Forscher*innen den „Operation Explorer“ entwickelt, ein Werkzeug zur Datenrecherche im Gesundheitssystem (https://opex.sciencemediacenter.de/)
Das HITS ist ein privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut. Es wurde 2010 von SAP-Mitbegründer Klaus Tschira und der Klaus Tschira Stiftung ins Leben gerufen. Rund 130 Forschende aus über 40 Ländern arbeiten am HITS in 13Forschungsgruppen in Bereichen, in denen große Datenmengen produziert und verarbeitet werden – von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein Ziel des Instituts ist es, die Bedeutung der computergestützten, datengetriebenen Forschung (data-driven science) insbesondere in den Naturwissenschaften stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Medienkontakt:
Dr. Peter Saueressig
Head of Communications
Heidelberger Institut für Theoretiscje Studien (HITS)
Tel. +49-6221-533-245
peter.saueressig@h-its.org
http://www.h-its.org/
Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.
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