Mit einem Symposium in Heidelberg startete jetzt die Kooperation „SIMPLAIX“. Forschende des HITS, der Universität Heidelberg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gehen Herausforderungen bei der Simulation von Biomolekülen und molekularen Materialien an, indem sie ihre Expertise in der Computersimulation auf mehreren Skalen und auf dem Gebiet des maschinellen Lernens bündeln. Die neue Zusammenarbeit wird durch die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht.
„SIMPLAIX“ ist offiziell gestartet: In dieser neuen Kooperation bündeln Forschende des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS), der Universität Heidelberg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ihre Expertise im Bereich des maschinellen Lernens, um Herausforderungen bei der Computersimulation von Biomolekülen und molekularen Materialien anzugehen. Die Zusammenarbeit wird von der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht.
Am 12. April 2022 fand im Studio Villa Bosch in Heidelberg das SIMPLAIX-Auftaktsymposium statt, an dem Projektmitglieder und Vertreter*innen aller (drei) Institutionen teilnahmen. Bei diesem hybriden Treffen waren 45 Teilnehmer*innen persönlich anwesend, weitere 30 Personen nahmen per Videokonferenz teil.
Neue Ansätze für das Moleküldesign
„SIMPLAIX wird es uns ermöglichen, in interdisziplinären, interinstitutionellen Forschungsprojekten zusammenzuarbeiten“, sagte SIMPLAIX-Sprecherin Rebecca Wade (HITS), die die Veranstaltung leitete und inhaltlich in die strukturellen und wissenschaftlichen Aspekte der Zusammenarbeit einführte. „Durch die Kombination von maschinellem Lernen und Simulationsansätzen erwarten wir neue Erkenntnisse bei skalenübergreifenden molekularen Phänomenen in komplexen Biomolekülen und molekularen Materialien. Diese Erkenntnisse werden letztlich zu neuen Ansätzen für das molekulare Design führen.“
In Grußworten betonten Carsten Könneker (Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung), Frauke Gräter (HITS-Institutssprecherin und Co-Sprecherin von SIMPLAIX), Oliver Kraft (Vizepräsident für Forschung, KIT) und Matthias Weidemüller (Prorektor für Innovation und Transfer, Universität Heidelberg) die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Initiative.
„SIMPLAIX passt perfekt zu den Zielen der Klaus Tschira Stiftung“, sagte Carsten Könneker, „denn wir ermöglichen erstens Spitzenforschung, zweitens fördern wir den wissenschaftlichen Nachwuchs und drittens die Interdisziplinarität. SIMPLAIX vereint alle drei Aspekte. Wir freuen uns daher sehr auf die Synergien, die dieses magische Dreieck bietet.“
Vorträge des wissenschaftlichen Beirats
Abschließend hielten Mitglieder des neu gegründeten internationalen SIMPLAIX Scientific Advisory Board – beides Experten für maschinelle Lernverfahren zur Untersuchung molekularer Systeme – thematische Vorträge: Anatole von Lilienfeld (Universität Wien) sprach über „Quantum Machine Learning“ , und Jörg Behler (Universität Göttingen) erläuterte „High-dimensional neural network potentials for simulations of complex systems“.
Im Rahmen der SIMPLAIX-Initiative werden acht Nachwuchswissenschaftler*innen für die Projekte eingestellt. Informationen zu den Stellenangeboten finden sich hier: https://www.h-its.org/research/simplaix/simplaix-jobs/
Die Einführung von Rebecca Wade und Anatole von Lilienfelds Vortrag sind auf dem HITS YouTube-Kanal verfügbar:
Rebecca Wade – Introducing SIMPLAIX: https://youtu.be/VxytBNHLH8k
Anatole von Lilienfeld – Quantum Machine Learning: https://youtu.be/f0HWThr956Y
Weitere Informationen: www.simplaix.org
Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. Rebecca Wade
Molecular and Cellular Modeling Group (MCM)
Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)
Medienkontakt:
Dr. Peter Saueressig
Head of Communications
Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)
peter.saueressig@h-its.org
Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.
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