Laut Definition ist ein Held jemand, der sich mit Unerschrockenheit und Mut einer schweren Aufgabe stellt. Für über 40.000 Angehörige der Universität Heidelberg in kürzester Zeit die digitalen Voraussetzungen für Studium, Lehre und Zusammenarbeit auf Distanz entwickeln zu müssen, gehört wohl mit Sicherheit dazu. Grund genug für die Initiative „Heidelberger Helden“, Prof. Dr. Vincent Heuveline in den Kreis der 108 Heidelbergerinnen und Heidelberger aufzunehmen, die in der Pandemie Besonderes geleistet haben.
Heuveline, der neben seiner Tätigkeit als Chief Information Officer (CIO) und Leiter des Rechenzentrums der Universität Heidelberg auch eine assoziierte Forschungsgruppe am HITS leitet, sah sich Mitte März coronabedingt plötzlich vor einer besonderen Herausforderung: zahlreiche digitale Dienste – vom Videokonferenzsystem bis zur Chatfunktion – mussten innerhalb kürzester Zeit entwickelt werden, denn das Sommersemester sollte pünktlich beginnen, alles andere war keine Option. Außerdem mussten datenschutzkonforme Lösungen für das Arbeiten im „Home Office“ geschaffen werden – und dies innerhalb der technischen Gegebenheiten.
Also machte sich der Mathematiker mit seinem Team von 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an die Arbeit, ohne dabei auf Präzedenzfälle zurückgreifen zu können, denn die gab es nicht. Alles musste von Grund auf neu entwickelt werden. Das Team arbeitete monatelang rund um die Uhr und schuf pünktlich zum Sommersemester eine Infrastruktur, die als Meilenstein bezeichnet werden kann. Und auch wenn inzwischen wieder etwas Normalität am Rechenzentrum eingekehrt ist, geht die Arbeit an neuen Konferenz- und Veranstaltungsformaten weiter, denn das Coronavirus hat nicht nur die universitäre Welt in vielerlei Hinsicht auf den Kopf gestellt.
Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.
Diese Seite ist nur auf deutsch verfügbar
Zur englischen Seite wechseln oder auf dieser Seite bleiben.