In der diesjährigen Rangliste der “Highly Cited Researchers” zählen drei HITS-Wissenschaftler zu den am häufigsten zitierten Wissenschaftlern weltweit: Tilmann Gneiting (Mathematik), Volker Springel (Astrophysik) und erstmals Alexandros Stamatakis (Informatik).
Gleich drei Wissenschaftler des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS) zählen zu den weltweit meistzitierten Forschern. Die Untersuchung „Highly Cited Researchers“ für 2016 ergab, dass die Publikationen der drei HITS-Forscher Tilmann Gneiting, Volker Springel und Alexandros Stamatakis zu den weltweit am häufigsten zitierten Arbeiten ihrer Fachbereiche gehören. Alle drei Forscher sind im Ranking mit der Erstzugehörigkeit (Affiliation) zum HITS vertreten, in der Zweitaffiliation gehören sie der Universität Heidelberg beziehungsweise dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an. „Dass wir als kleines Institut dreimal genannt werden, unterstreicht die Qualität unserer Wissenschaftler und ihrer Arbeit“, resümiert HITS-Institutssprecherin Rebecca Wade. Tilmann Gneiting und Volker Springel standen bereits in den vergangenen zwei Jahren auf der Liste der meistzitierten Wissenschaftler, in diesem Jahr kam der Informatiker Alexandros Stamatakis hinzu. Das Ranking ist ein wichtiger Indikator für den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Insgesamt sind rund 3000 Wissenschaftler aus 21 verschiedenen Fachbereichen gelistet.
Prof. Tilmann Gneiting widmet sich der Theorie und Praxis von Vorhersagen und räumlicher Statistik. So entwickelt er mit seiner HITS Forschungsgruppe Methoden für probabilistische Wettervorsagen in Echtzeit. Dazu arbeitet Gneiting unter anderem mit dem Deutschen Wetterdienst und dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage in Reading, UK, zusammen. Seit November 2013 leitet Tilmann Gneiting die Forschungsgruppe „Computational Statistics“ am HITS, außerdem lehrt er seither als Professor am Institut für Stochastik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Tilmann Gneiting ist einer der zwei deutschen Mathematiker im Ranking.
Prof. Volker Springel ist Astrophysiker und hat die bislang größten und umfassendsten Computersimulationen des Universums mit konzipiert und durchgeführt. Mithilfe des von ihm entwickelten „Arepo“-Codes simulieren er und andere Astrophysiker das Universum in bisher nicht da gewesener Präzision. Ein Beispiel hierfür stellt die „Illustris“-Simulation dar, die bislang detaillierteste Computersimulation der Galaxienentstehung, die im Fachjournal „Nature“ publiziert wurde. Am HITS leitet Volker Springel seit 2010 die Forschungsgruppe „Theoretical Astrophysics“ und ist außerdem Professor für Astrophysik an der Universität Heidelberg.
Prof. Alexandros Stamatakis arbeitet im Bereich der Bioinformatik und entwickelt Software zur Analyse großer biologischer Datenmengen. Einer der Forschungsschwerpunkte ist die Entwicklung von Algorithmen zur Berechnung großer Stammbäume. Stamatakis konnte so bereits in zwei groß angelegten Forschungsprojekten den Stammbaum der Vögel sowie den Stammbaum der Insekten entschlüsseln. Beide Publikationen wurden in „Science“ veröffentlicht. Alexandros Stamatakis leitet seit 2010 die HITS-Forschungsgruppe „Scientific Computing“ und ist außerdem Professor für High Performance Computing in den Lebenswissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), sowie Adjunct Professor an der University of Arizona at Tucson.
Die Zitationshäufigkeit ist eine Messgröße für den wissenschaftlichen Einfluss einer Arbeit. Ermittelt wurden die Werte des „Highly Cited Researchers“ Rankings von dem US-Unternehmen Clarivate Analytics, ehemals ein Geschäftsbereich von Thomson Reuters. Dabei wurde untersucht, wie viele Publikationen eines Wissenschaftlers aus den Natur- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin besonders häufig von Kollegen in deren Publikationen zitiert wurden. Evaluiert wurden Publikationen der Jahre 2004-2014. Mehr Informationen auf der Website: highlycited.com.
Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.
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