Andreas Reuter zum Seniorprofessor der Universität Heidelberg ernannt

29.10.2015
Prof. Dr. -Ing. Dr. h.c. Andreas Reuter HITS
HITS Geschäftsführer Prof. Dr. -Ing. Dr. h.c. Andreas Reuter (Foto: Gülay Keskin)

Experte für Informationstechnologien wird IT-Infrastruktur für datengetriebene Wissenschaft weiterentwickeln

Der Heidelberger Experte für Informationstechnologien, Prof. Dr. Andreas Reuter, ist zum Seniorprofessor der Ruperto Carola ernannt worden. Mit der Ernennung zum Oktober dieses Jahres hat Prof. Reuter die Aufgabe übernommen, in den kommenden drei Jahren die IT-Infrastruktur an der Universität Heidelberg in Kooperation mit den Forschungseinrichtungen der Region weiterzuentwickeln. Dabei geht es insbesondere um die Anforderungen, die sich aus der sogenannten datengetriebenen Wissenschaft ergeben. Dazu wird er eng mit den beteiligten Organisationen zusammenarbeiten. Andreas Reuter ist Geschäftsführer des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS) und der EML European Media Laboratory GmbH, einer Schwestergesellschaft der HITS gGmbH. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war er an der Fakultät für Mathematik und Informatik Inhaber einer von der Klaus Tschira Stiftung geförderten Professur für Verteilte Systeme.

Die Ruperto Carola vergibt den Ehrentitel Seniorprofessor an ausgezeichnete Forscher und akademische Lehrer. Mit ihrer Ernennung verfolgt die Universität das Ziel, den reichen Erfahrungsschatz emeritierter oder im Ruhestand befindlicher Professoren weiter aktiv zu nutzen. Neben der Weiterentwicklung der universitären IT-Strukturen wird Andreas Reuter im Rahmen seiner Seniorprofessur auch das Ziel verfolgen, Verbindungen zu anderen IT-Services zu schaffen. Neben wissenschaftlichen Einrichtungen der Region sollen dabei auch Partner aus der Wirtschaft einbezogen werden. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Fortführung curricularer Konzepte, die darauf zielen, die Methoden der Computational Sciences in alle Bereiche der Universität effektiv einzubinden.

Andreas Reuter begann seinen beruflichen Werdegang nach einem Informatik-Studium in Darmstadt als unabhängiger Berater für Datenbank-Anwendungen. 1981 wurde er an der Technischen Universität Darmstadt promoviert und lehrte im Anschluss an der TU Kaiserslautern. Als Gastwissenschaftler war er 1983/1984 am IBM Research Lab im kalifornischen San José (USA) tätig. 1985 übernahm Andreas Reuter eine Professur an der Universität Stuttgart und gründete dort später das Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner. Im Jahre 1997 war der Wissenschaftler einer der Mitgründer einer Privatuniversität für Informatik, aus der die International University in Germany hervorging. Dort wirkte Prof. Reuter mehrere Jahre auch als Vizepräsident. Einen Ruf als Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken lehnte er 1997 ab und entschied sich dafür, das Angebot Klaus Tschiras zum Aufbau des European Media Laboratory anzunehmen. Von 2006 an hatte er an der TU Kaiserslautern eine Stiftungsprofessur für Verlässliche Systeme inne, ehe er 2011 den Ruf an die Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Heidelberg annahm. Prof. Reuter gehört dem Vorstand der HITS-Stiftung und der Heidelberg Laureate Forum Foundation an.

Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Reuter umfassen Datenbanken, Transaktionssysteme sowie parallele und verteilte Systeme. Darüber hinaus hat der Wissenschaftler zahlreiche Beratungsprojekte durchgeführt und zu vielen Themen seiner Forschung Vorlesungen im industriellen Bereich gehalten. Andreas Reuter gehört zahlreichen Beratungsgremien in Forschung und Industrie an; zudem ist er externes wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken.

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Über das HITS

Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.

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