Die freie Wissenschaftsjournalistin Pia Grzesiak über das Phänomen Infotainment– öffentliches HITS-Kolloquium am Montag, 03.06.2013, 16.00 Uhr, im Studio Villa Bosch in Heidelberg.
Egal ob die Auswirkungen des Klimawandels, die Bedeutung des „Higgs-Teilchens“ oder die Entstehung von Seuchen – heutzutage lehrt uns das Medium Fernsehen zu jeder Tag- und Nachtzeit wissenswerte Dinge, in Dokumentationen, Talk-Shows oder Magazinen. Eine unterhaltsame Umsetzung kann selbst komplexe Themen zuschauerfreundlich transportieren. Doch wie viel Wissenschaft steckt wirklich in solchen TV Formaten?
Dieser Frage geht Pia Grzesiak am 3. Juni um 16 Uhr im Studio Villa Bosch in Ihrem Vortrag bei einem öffentlichen HITS-Kolloquium auf den Grund. Unter dem Titel „Wissenschaft im Fernsehen – Boulevardisierung eines Bildungsmediums?“ erläutert die freie Wissenschaftsjournalistin, wie schmal der Grat zwischen einer spannend aufbereiteten Wissenssendung und einer rein unterhaltenden Sendung ohne nennenswerten Informationsgehalt ist. Dabei zeigt sie, wie sich das Genre der Wissenschaftssendung in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und was diese Entwicklung für Wissenschaftsjournalisten von heute bedeutet. Ihre These: Richtig angewendet leistet Infotainment der Informationsvermittlung gute Dienste, übertreibt man es jedoch, bleibt der Wissensgehalt auf der Strecke.Pia Grzesiak ist Wissenschaftsjournalistin und produziert Filme und Drehbücher fürunterschiedliche Wissenschaftsformate öffentlich-rechtlicher Sender wie SWR, WDR, 3sat und ARTE. Die Diplombiologin studierte an der Universität Bonn und sammelte in ihrer über zehnjährigen Tätigkeit als freie Autorin vielseitige Erfahrungen im Print- und Fernsehjournalismus. Die Palette ihrer Arbeiten reicht vom kurzen Erklärstück bis zur Reportage. Seit April 2013 ist sie „Journalist in Residence“ am Heidelberger Institut für Theoretische Studien. Das Programm ermöglicht Journalistinnen und Journalisten mit Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus die vertiefende Beschäftigung mit rechnergestützter, datengetriebener Forschung unabhängig vom Druck des Tagesgeschäfts.
Das Kolloquium ist öffentlich und findet im Tagungszentrum Studio Villa Bosch, Schloss-Wolfsbrunnenweg 33, statt. Anmeldungen sind erwünscht unter benedicta.frech@h-its.org oder 06221-533263. Kostenfreie Parkplätze gibt es in der Garage „Unter der Boschwiese“.
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Das HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitbegründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet. Es betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Zu den Hauptforschungsrichtungen zählen komplexe Simulationen auf verschiedenen Skalen, Datenwissenschaft und -analyse sowie die Entwicklung rechnergestützter Tools für die Forschung. Die Anwendungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein wesentliches Merkmal des Instituts ist die Interdisziplinarität, die in zahlreichen gruppen- und disziplinübergreifenden Projekten umgesetzt wird. Die Grundfinanzierung des HITS wird von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt.
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